Das Recht, über die eigene Sexualität frei zu bestimmen und gesetzlich vor Übergriffen oder Sexualdelikten geschützt zu sein, war und ist eine der zentralen politischen Forderungen der Frauenbewegungen. Denn die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen war und ist auch in Deutschland nicht selbstverständlich.
Noch vor 25 Jahren wurde Vergewaltigung in der Ehe lediglich als Körperverletzung oder Nötigung geahndet. Erst am 1. Juli 1997 wurde die Vergewaltigung in der Ehe durch ein überfraktionelles Zusammenwirken, insbesondere der Frauen in der Politik, als Straftat gesetzlich verankert.
Auch das Sexualstrafrecht mit dem Grundsatz „Nein heißt Nein“ ist erst 2016 in Kraft getreten. Bis dahin reichte ein „Nein“ des Opfers nicht aus. Erst wenn der Täter Gewalt angedroht oder angewendet hatte, fiel die Tat unter Strafe.
Die jährlich erhobenen hohen Fallzahlen sexualisierter Gewalt zeigen, dass Gesetze alleine nicht ausreichen, um Frauen die sexuelle Selbstbestimmung zu ermöglichen.
Den 25. Jahrestag möchten das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund zusammen mit dem AWO Unterbezirk Dortmund und dem Soroptimist Club Dortmund zum Anlass nehmen, das Thema „Gewalt gegen Frauen“ in den Fokus zu rücken.
Veranstaltungen:
- 27. Juni bis 11. Juli 2022 AUSTELLUNG: „WAS ICH ANHATTE …“
27. Juni 2022, ab 17.00 Uhr bis 19 Uhr AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG / PODIUMSDISKUSSION
Berswordthalle Dortmund, Südwall 2-4
Anmeldung: Für die Ausstellung ist keine Anmeldung erforderlich. Zur Ausstellungseröffnung ist eine Anmeldung erforderlich.
Kosten: kostenfreiEine Ausstellung zu sexualisierter Gewalt: Schuld ist nicht das Opfer!
- 1. Juli 2022, 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr LESUNG: FRAUEN, DIE SICH WEHREN
BierCafé West im Eugen-Krautscheid-Haus, Lange Str. 42
Anmeldung: Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund • Tel. 0231 50-23300 • gleichstellungsbuero@stadtdo.de
Kosten: kostenfrei (es besteht die Gelegenheit, Kuchen und Getränke auf Selbstkostenbasis zu erhalten)Mit „Frauen, die sich wehren" greift das Thema Gewalt gegen Frauen auf humoristisch-hintergründige Weise auf. Es ist ein sensibles Thema, mit dem sie sich literarisch, musikalisch und satirisch auseinandersetzt. Es geht um Frauen, die sich mit Mut, Einfallsreichtum und Humor aus ihrer Lebenssituation befreien, und sich zur Wehr setzen. Das ernste Thema wird dabei sensibel mit liebevoller Ironie betrachtet.
Information: Flyer