Auf Einladung vom Projekt ‚Zukunft mit Herz gestalten!‘ besuchte eine Gruppe von Kolleg*innen und Ehrenamtlichen aus dem AWO-Unterbezirk Dortmund und dem Unterbezirk Ennepe-Ruhr den Erinnerungsort ‚Vogelsang Internationaler Platz‘ – eine Bildungs- und Gedenkstätte, die sich heute in der ehemaligen NS-Ordensburg in der Eifel befindet. Was kaum jemand weiß: Mit Ausnahme des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg ist Vogelsang die flächenmäßig größte Anlage aus der NS-Zeit.
In den 1930er und 1940er Jahren wurden hier junge Männer geschult. Sie sollten in eroberten Gebieten die Besatzung „verwalten“. Auf den ersten Blick überrascht es darum, dass für diese Schreibtischtäter (die Betonung liegt auf Täter!) in Vogelsang die Ausbildung trotzdem vor allem aus Sport bestand. Schüler mit körperlichen Defiziten oder gar Behinderungen wurden gedemütigt und zur NS-Ordensburg nie und nimmer zugelassen.
Gleichzeitig passt das natürlich ins Bild – bedenkt man, dass es dem NS-Regime nie um eine vernünftige, konstruktive Verwaltung eroberter Gebiete ging. Einige der Absolventen wurden später nach Polen, Weißrussland, in die baltischen Staaten oder die Ukraine geschickt. Dort haben viele in ähnlichem Maße gefoltert und gemordet wie die Soldaten der Wehrmacht.
Für die Teilnehmenden der AWO-Gruppe standen nach der Auseinandersetzung mit der Vogelsanger Geschichte wichtige Erkenntnisse fest:
Wie schnell aus Worten Taten werden. Dass wir nicht nachlassen dürfen beim Einsatz für unsere Demokratie. Mit Solidarität und Zivilcourage.
Nie wieder Faschismus.

