Zu einem Sondereinsatz der Kripo Dortmund kam es in der AWO Begegnungsstätte in Lücklemberg gleich an drei Tagen.
Aber keine Sorge! Es galt kein Verbrechen aufzuklären, ganz im Gegenteil. Das erklärten die beiden Kriminalhauptkommissarinnen gleich bei ihrer Vorstellung. Denn nachdem ihre Laufbahn durch alle Abteilungen der Verbrechensbekämpfung geführt hatte, sind sie nun in einem Bereich tätig, wo man sich freut, wenn sie kommen. Und das ist die Abteilung Kriminalprävention und Opferschutz. Der Einsatz in Lücklemberg fiel in die Rubrik „Straftaten zum Nachteil von Senior*innen“. Klingt dramatisch, ist es auch. Und so waren 22 sehr interessierte Teilnehmerinnen anwesend, um Informationen und praktische Hilfestellung zu einem selbstsicheren Auftreten, immer, aber auch insbesondere in einer Gefahrensituation zu bekommen. Denn etliche Teilnehmerinnen berichteten von brenzligen Situationen, die sie schon erlebt haben.
Es gab viele theoretische Informationen zu Tatumständen, Tatorten, Täter/Opfer-Beziehung. Tipps zu einer selbstbewussten Körperhaltung, der dringende Apell, immer auf das Bauchgefühl zu hören, Verhalten in einer Gefahrensituation und vieles mehr. Aber insbesondere wurde auch intensiv praktisch geübt. Für besonderes Erstaunen sorgte das Ergebnis einer Gegenwehrstudie, wonach 80 % der begonnenen Straftaten im öffentlichen Raum abgebrochen wurden, weil die Opfer laut geschrien haben. Und da das ohne Übung und das entsprechende Bewusstsein gar nicht so einfach ist, wurde an den drei Tagen in Lücklemberg oft und laut gebrüllt.
Anni Grutzpalk, Vorsitzende des OV Lücklemberg, hatte die Idee und konnte nach Ermittlung der Kontaktdaten den Termin buchen, Evelin Büdel von Begegnung VorOrt, Stadtbezirk Hombruch, kümmerte sich um die Umsetzung. Beide konnten beobachten, wie sich die Teilnehmerinnen nach Abschluss des Workshops sehr viel aufrechter und mit erhobenem Kopf bewegten und haben sich vorgenommen, das Schreien, wann immer sich die Gelegenheit bei Treffen ergibt, immer wieder zu üben.